Hallo ihr Lieben, da sind
wir wieder mit einer neuen Runde Stadt // Land // +.
Wie jeden Monat erzählen Anna
und ich aus unserem Leben. Beide zum gleichen Thema.
Anna aus der Stadt und ich vom Lande aus.
Und diesen
Monat steht das "+" für Kind:
Wir haben
einen zweijährigen Sohn und ich denke, er fühlt sich auf dem Lande sehr
wohl. Zumindest macht er einen
sehr glücklichen Eindruck und entwickelt sich gut. Natürlich ist er noch in einem Alter in dem er sich
wahrscheinlich überall wohlfühlen würde, solange wir alle zusammen sind, und leider
kann ich ihn zu diesem Thema nicht so gut befragen. Also schreibe ich heute aus
sicht der Mama.
Meines Erachtens
Spielen bei uns gerade drei Themen eine große Rolle:
Da ist zum
einen das Thema Natur. Sie ist wohl einer
der Hauptgründe warum wir auf´s Land gezogen sind. Direkt an Wald und Fluss zu
wohnen, die Jahreszeiten mit allen
Vor- und Nachteilen mitzubekommen, nachts die Sterne zu sehen... das brauche
ich hier nicht weiter zu beschreiben und ich freue mich, dass unser Kleiner das
alles erleben darf.
Dann gibt es
noch das Thema Öffentlichkeit und
Privatsphäre. In Berlin sind mein Sohn und ich jeden Tag unterwegs gewesen.
Wir haben uns auf den Spielplätzen oder in Kindercafés getummelt, dort andere
Mütter und Kinder kennengelernt oder uns an diesen Orten verabredet. Als ich in
meiner ersten Woche auf dem Lande mutterseelenallein auf dem Spielplatz stand
und fast zu weinen anfing, habe ich mich gefragt: Wo sind sie denn alle? Es
muss doch hier auch andere Mütter und Kinder geben.... Es gibt sie! Aber ich
habe gelernt dass man sich entweder zu Hause zum Kaffee und Spielen trifft oder
bei schönem Wetter zusammen in den Gärten die Nachmittage verbringt. Und da man
sich auf dem Land auch recht schnell kennenlernt, ist es mittlerweile so, dass
ich kaum noch aus dem Kaffeetrinken rauskomme. Das muss man mögen, denn es ist
viel privater. Aber ich mag´s!
Was mich aber
hier am meisten fasziniert ist das Thema Einfachheit:
In meinen
ersten Wochen habe ich alles abgeklappert. Ich bin kilometerweit zu Bioläden
gefahren um DEN Schnuller zu besorgen, habe wie wild auf der Suche nach
Musikgärten rumtelefoniert und alle Mütter über Kinderärzte ausgequetscht...
Das war sehr mühsam und hat nicht sehr viel Spaß gemacht. Denn es gibt hier nun
mal nicht sehr viel Auswahl und Alternativen sind immer sehr aufwendig.
Dann habe
ich irgendwann ganz intuitiv einen Gang zurück geschalten. Zunächst fühlte es
sich wie eine Kapitulation an ... dann wie eine Befreiung.
Ja, wir
haben nur einen Kindergarten. (Zu einem
Waldorfkindergarten müsste ich z.B. 20km fahren) Aber mein Sohn fühlt sich
hier pudelwohl, hat erste Freundschaften geschlossen, die Eltern werden sehr
stark mit einbezogen und wir haben ohne Wartliste sofort einen Platz bekommen.
Was will ich mehr? Wir haben auch als
Freizeitangebot nur eine Turngruppe für Untervierjährige, nur einen Kinderarzt und mein Sohn weiß
jetzt schon, dass er mit seinen Kindergartenfreunden auch die Schulbank drücken
wird... da gibt es nämlich auch nur die eine.
Aber
mittlerweile lässt mich der Gedanke daran nicht mehr rotieren, sondern ich
lehne mich zurück. Mein Sohn hat auch in der einen Turngruppe eine Menge Spaß
und ich muss mir nicht mehr über alles so den Kopf zerbrechen.
Einfachheit.
Man braucht
gar nicht viel um ein glückliches Leben zu führen.
Und das
können wir hier gut.
das klingt einfach gut.
AntwortenLöschenEinfachheit... man sollte sich das öfter bewusst machen.
hab noch einen schönen abend und komm gut in die neue Woche.
liebst ninja
Wie schön ge[be]schrieben. Wir sind auch aufs land gezogen und haben sehr ähnliche erfahrungen gemacht. Heute sind wir glücklich und zufrieden UND angekommen.
AntwortenLöschenliebste grüße andrea